Aktueller Stand

Innerhalb der Lebenslage Schule finden sich OZG-Leistungen von hoher Priorität, auch aufgrund hoher gesellschaftlicher Relevanz und hoher Fallzahlen. Einige Projekte für die Digitalisierung dieser Leistungen befinden sich bereits in der Umsetzung (u.a. Schulbesuch und Schulzeugnis) und in vielen Bundesländern wurden bereits Schulverwaltungssysteme eingeführt oder befinden sich in der Einführung, um die Daten von Schüler:innen und Lehrenden digital zu verwalten. Allerdings liegen in jedem Bundesland andere gesetzliche Rahmenbedingungen vor. Auch deshalb ergibt sich ein unterschiedliches Bild, inwieweit die Prozesse aktuell analog, digital oder digital begleitet. Es existiert kein übergreifender, deutschlandweit geltender Datenaustauschstandard für das Schulwesen. Weder gibt es standardisierte technische Schnittstellen noch den Schnittstellen zugrunde liegende vereinheitliche Datenmodelle. Dadurch herrscht ein großer Harmonisierungsbedarf in Belangen des Datenaustauschs, sei es beispielsweise bei dem Wechseln von Schüler:innen zwischen den Schulen (verschiedener Bundesländer) oder bei der Anerkennung von Bildungsnachweisen.

Zielvorstellung von XSchule

XSchule hat sich zum Ziel gesetzt diesen Standardisierungsbedarf zu bedienen. Gemäß der Zielvorstellung sollen gemeinsam mit weiteren Vorhaben übergreifende Datenaustauschstandards für das gesamte Bildungswesen entwickelt werden, welche den medienbruchfreien Datenaustausch zwischen den, für die Durchführung einer Verwaltungsleistung, zuständigen Stellen ermöglichen und die notwendige Interoperabilität herstellen. Mögliche Konstellationen des Datenaustauschs im Fall von XSchule betreffen:

  • Datenaustausch zwischen Schulen innerhalb eines Bundeslandes
  • Datenaustausch zwischen Schulen unterschiedlicher Bundesländer
  • Datenaustausch zwischen Schulen und weiteren öffentlichen Bildungseinrichtungen (Berufsschulen, Ausbildungsstätten, Universitäten, Hochschulen, etc.)
  • Ggf. Datenaustausch zwischen Schulen und Schüler:innen bzw. deren Erziehungsberechtigte

Der Standard XSchule ordnet sich gemeinsam mit XHochschule und weiteren zu entwickelnden Fachmodulen in das Basismodul XBildung ein.

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Ein weiteres Ziel verfolgt den deutschlandweiten Einsatz der Spezifikation XSchule sowie die Empfehlung derselben von dem IT-Planungsrat und der KMK.

Mögliche Hürden von XSchule 

Herausfordernd bei der Erstellung der Spezifikation von XSchule ist u.a. die Vielzahl von Verwaltungsleistungen im Kontext Schule sowie die teilweise auch außerhalb der Lebenslage Schule liegenden Leistungen (z.B. Lebenslage Berufsausbildung). Zudem müssen offene rechtliche Fragen (z.B. DSGVO, Ausschluss digitaler Teilprozesse im Länderrecht) geklärt und die Erfüllung von rechtlichen Grundlagen (z.B. SDG, SGB III) sichergestellt werden. Die Unterschiede zwischen den bereits bestehenden Infrastrukturen der Länder, Vorgaben durch die Basisdienste der Länder und Vorgaben der IT-Landesdienstleister müssen berücksichtigt werden. Aufgrund der Relevanz von XSchule für alle Bundesländer existiert eine Vielzahl von relevanten Stakeholdern, die es kontinuierlich einzubeziehen gilt, auch um die Akzeptanz des Vorhabens, die Interoperabilität mit bereits vorhandenen Standards und die Nutzung von Vorarbeiten aus parallelen Projekten gewährleisten zu können. 

Ziele erreichen und Hürden überwinden

Das Ziel eines einheitlichen Standards und dessen Akzeptanz kann nur gemeinsam erreicht werden: Dafür benötigt XSchule den Input aus allen Bundesländern. Durch die in 2021 stattgefundenen, bundeslandspezifischen Workshops können bereits bestehende Projekte berücksichtigt oder mit eingebunden werden. Die Identifikation aller relevanten Stakeholder bildet die Grundlage eines erfolgreichen XSchule, damit diese im weiteren Projektverlauf innerhalb von Standardisierungsmeetings aktiv an der Entwicklung der Spezifikation mitwirken können.

Der einheitliche Standard kann nur unter der Leitlinie so viel Föderalismus und Flexibilität wie nötig bei so viel Interoperabilität wie möglich“ entstehen, um dem Bildungsföderalismus gerecht zu werden.

Flexibilität und Interoperabilität

XSchule "in a nutshell"

Kurzfilm (1:45min): "Wann, wenn nicht jetzt?! Digitalisierung im Bildungsföderalismus" (Veröffentlichung Juni 2021) 


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